Schon immer eiferten die Menschen der Lebensweise der «oberen Schichten» nach. Das Bürgertum orientierte sich am Adel, die Landbevölkerung an den Städtern und die Bauern strebten dem Wohlstand der Gutsbesitzern und Grossbauern nach. Doch wie oft stand das liebe Geld zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit. Gold und Silber konnten sich lange Zeit nur «die Eliten» der Gesellschaft leisten. Kein Wunder also,  hungerten viele Menschen nach dem Glanz und dem Status, welcher diese Reichtümer den Besitzern verlieh. Dieses verbreitete Bedürfnis wurde von den Glasbläsern erkannt und mittels «günstiger Kreativität» und ein wenig Naturwissenschaft befriedigt.

Silberglas – der kostengünstige Glanz für die guten Stuben.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Silberglas entwickelt und ausschliesslich in Handarbeit hergestellt. Die Basis bildete ein mundgeblasener, doppelwandiger Rohling, der nach der Abkühlung mit einer Silbernitratlösung gespült wurde. Dadurch wurde die Innenwand der gläsernen Rohlinge silbern glänzend beschichtet. Nach dieser Behandlung wurden die veredelten Rohlinge mit einem flüssigen Glastropfen verschlossen. Oft wurde das silbern glänzende Glas zusätzlich noch mit Ätzungen, Gravuren, Bemalungen und Glasapplikationen verziert und so zusätzlich veredelt.

Bauernsilber, von der «Kopie» zum gesuchten Sammlerstück.

Heute sind antike Kerzenleuchter, Taufbecher, Schalen und Heiligenfiguren, die in dieser Technik gearbeitet wurden, gesuchte Sammlerstücke. Daher haben diese heute auch ihren Preis. Im Lustgarten5 finden sich immer wieder schöne und auch seltene Stücke, die Fans begeistern.